23.04.2012
"Die Befallsgebiete des Eichenprozessionsspinners nehmen seit 2007 zu. Neben Eichenwäldern werden verstärkt auch Erholungs- und Siedlungsbereiche des Menschen im urbanen Grün besiedelt", sagte Dr. Nadine Bräsicke vom JKI. "Einen Rückgang der Populationsdichten beobachten wir bislang kaum." In diesem Jahr rechnen die Experten wieder mit dem Auftreten der Raupen. Hauptbefallsgebiete lagen in der Vergangenheit in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg.
Ende April/Anfang Mai, schlüpfen die Raupen des unscheinbaren grauen Falters. Ab dem 3. Larvenstadium entwickeln sie die feinen, glasartigen Brennhaare, die durch den Wind abbrechen und durch die Luft fliegen können. Diese enthalten ein Gift, das Hautreaktionen ähnlich Bremsen- oder Wespenstichen auslöst. Werden sie eingeatmet, führt das zu starkem Husten oder asthmatischen Beschwerden. Noch in mehr als 10 Metern Entfernung vom Baum kann man mit den Härchen in Kontakt kommen.
"Gegen die Hautbeschwerden wirken am besten antientzündliche Salben oder Cremes mit Kortison", empfahl Dr. med. Reinhardt Leitz, Hautarzt aus Stuttgart, im Gespräch mit der Neuen Apotheken Illustrierten. Damit klinge der Juckreiz bald ab. Der Hautausschlag dauere jedoch noch einige Tage länger an.
Von befallenen Bäumen hält man sich am besten fern. Den Befall erkennt man daran, dass die Raupen in langen Reihen am Stamm entlang kriechen. Ihre Nester hängen am Baumstamm oder in den Ästen und werden bis zu eineinhalb Meter groß. Sie zu berühren oder mit einem Stock darin herumzustochern, ist nicht ratsam, denn das wirbelt ganze Wolken der giftigen Härchen auf.
Auf der Webseite des Julius Kühn-Instituts kann ein Informationsblatt über den Eichenprozessionsspinner als pdf heruntergeladen werden.
RF