03.07.2019
Wissenschaftler haben in einer Pilotstudie den Einfluss des Bakteriums Akkermansia getestet. Die Ergebnisse waren fast zu schön, um wahr zu sein: Das Bakterium hemmt den Anstieg mehrerer Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mildert das Fortschreiten von Prä-Diabetes und senkt den Cholesterinspiegel. Eine wichtige Entdeckung, da jede zweite Person übergewichtig ist und kardiovaskuläre Risikofaktoren aufweist.
Schon 2007 entdeckten Forscher aus Belgien und den Niederlanden die vorteilhaften Wirkungen des Darmbakteriums namens Akkermansia muciniphila: Sie stellten fest, dass es die Entwicklung von Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes bei Mäusen hemmte.
Deshalb wurde die Bakterien in einer klinischen Studie an übergewichtigen oder fettleibigen Menschen mit Insulinresistenz, einer Vorstufe von Diabetes, und metabolischem Syndrom getestet. Damit wurde bestätigt, was bereits bei Mäusen beobachtet worden war: Die Zufuhr von Akkermansia-Bakterien hemmte das Fortschreiten des Prä-Diabetes und der Herz-Kreislauf-Risiken. Außerdem wurden eine Abnahme von Entzündungsmarkern in der Leber, eine Abnahme des Körpergewichts von durchschnittlich 2,3 Kilogramm und eine Senkung des Cholesterinspiegels beobachtet. Im Vergleich dazu verschlechterten sich die Stoffwechselparameter bei den Teilnehmern, die nur ein Placebo erhalten hatten.
Nach Angaben der WHO stirbt weltweit jeder dritte Mensch an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In westlichen Ländern ist jede zweite Person übergewichtig und hat ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Die Wissenschaftler haben die Hoffnung, dass ein Nahrungsergänzungsmittel mit Akkermansia diesen Personen helfen könnte.
ZOU