Männergesundheit

Ein Hormon sagt die Gesundheit von Männern vorher

ZOU  |  11.11.2022

Das Hormon INSL3 wird von Zellen in den Hoden produziert und sein Spiegel steigt bei Männern während der Pubertät auf ein Niveau, das im Laufe des Lebens relativ konstant bleibt. Männer mit einem niedrigen Hormonspiegel erkranken neuen Studienergebnissen zufolge später häufiger an altersbedingten Krankheiten.

Älterer Mann, wandert draußen.
Ein Hormon, dessen Spiegel während des gesamten Lebens nahezu konstant bleibt, kann bei Männern das Risiko für altersbedingte Erkrankungen vorhersagen.
© jacoblund/iStockphoto

Ein Forschungsteam der Universität Nottingham hat das Hormon INSL3 als frühen Biomarker für die Vorhersage altersbedingter Krankheiten entdeckt: In dem Fachblatt „Endocrinology“ beschreibt es, dass der INSL3-Spiegel im Blut mit Krankheiten wie Osteoporose, sexueller Dysfunktion, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen korreliert.

Bedeutsam ist die Beobachtung, dass der Hormonspiegel zwar individuell sehr unterschiedlich ist, sich im Laufe des Lebens aber wenig ändert. Das bedeutet, dass ein Mann mit viel INSL3 in jungen Jahren auch im Alter mit großer Wahrscheinlichkeit noch einen hohen INSL3-Spiegel hat. Bei jemandem, der in jungen Jahren wenig INSL3 aufweist, wird dies im Alter ebenso sein, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, typische Krankheiten zu bekommen. Diese auf den ersten Blick schlechte Nachricht bietet aber die Möglichkeit, altersbedingten Krankheiten frühzeitig vorzubeugen.

Professor Ravinder Anand-Ivell erklärte: „Das Verständnis, warum manche Menschen bei zunehmendem Alter ein höheres Risiko für Behinderungen und Krankheiten tragen, ist von entscheidender Bedeutung um Maßnahmen zu finden, die sicherstellen, dass die Menschen nicht nur ein langes, sondern auch ein gesundes Leben im Alter führen. Unsere Entdeckung ist dafür ein wichtiger Schritt und wird den Weg ebnen, Menschen individuell zu helfen und dazu beizutragen, die Pflegekrise zu lindern, mit der wir als Gesellschaft konfrontiert sind.“

Das Team hatte Blutproben von 3.000 Männern aus acht Zentren in Europa und Großbritannien analysiert. Dabei zeigte sich, dass der Hormonspiegel von INSL3 im Gegensatz zu Testosteron lebenslang auf einem konstanten Niveau blieb. Zwischen einzelnen gesunden Männern gab es jedoch große Unterschiede.

Quelle: DOI 10.3389/fendo.2022.1016107

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