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14.04.2022
Bei der renalen Denervation werden die Nervenbahnen zwischen dem Gehirn und der Niere durch einen Katheter-Eingriff unterbrochen. Dies führt zu einer dauerhaften Senkung des Blutdrucks, berichtete Prof. Felix Mahfoud vom Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar, beim Kongress der amerikanischen Kardiologen in Washington.
Durch die minimalinvasive Operation konnte der Blutdruck bei Studienteilnehmern ohne Nebenwirkungen für mehr als 36 Monate gesenkt werden: Bei 38 Patienten wurde die Nervenverbindung unterbrochen, 42 erhielten nur eine Scheinbehandlung und dienten Kontrollgruppe. Auch drei Jahre später war der Blutdruck nach der Operation um durchschnittlich zehn Einheiten geringer als in der Kontrollgruppe. Auf diese Weise konnte der obere Blutdruckwert bei 83 Prozent der Patienten auf weniger als 140 mmHg gesenkt werden – in der Kontrollgruppe gelang dies mit den üblichen Methoden nur bei 44 Prozent der Patienten.
Sechs Monate nach dem Eingriff wurden nach Bedarf zusätzlich Medikamente zur Blutdrucksenkung verordnet. Nach drei Jahren gab es in Bezug auf die Anzahl der eingenommenen Medikamente keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen.
Zu Nebenwirkungen kam es durch die Operation nicht, es wurden auch keine Auffälligkeiten der Niere oder der Nierenarterie, über die der Eingriff erfolgt, beobachtet. Mittlerweile wurde die Studie auf 340 Patienten ausgeweitet. Von ihnen werden noch in diesem Jahr die Ergebnisse der ersten sechs Monate nach dem Eingriff vorliegen.
Quelle: DOI 10.1016/S0140-6736(22)00455-X