16.07.2015
Wenn die Temperaturen im Hochsommer Spitzenwerte erreichen, haben Eisdielen Hochkonjunktur. Damit der Genuss ungetrübt bleibt, werden Eisdielen regelmäßig unter die Lupe genommen. Die bisherigen Stichproben in Hessen stimmten Kontrolleure zufrieden. Für Sahne sah der Fall schon anders aus.
Die gute Nachricht: Insgesamt sei die Beanstandungsquote für Eis gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen, heißt es in einer Mitteilung des Hessischen Landeslabors. Lediglich neun der 120 Fruchteis-Proben wurden aufgrund mangelhafter Hygiene beanstandet, zwei waren fehlerhaft gekennzeichnet. Bei Milchspeiseeis bemängelten die Lebensmittelkontrolleure 17 der 279 Proben: Bei 13 hatten sie eine mangelhafte Hygiene festgestellt, vier hatten Kennzeichnungsmängel.
„Gesundheitlich bedenklich waren diese Befunde nicht, denn in keiner Probe haben wir Salmonellen oder Listerien gefunden“, sagt der Direktor des Hessischen Landeslabors, Professor Dr. Hubertus Brunn. Die nachgewiesenen Keime stammten aus der Familie der Enterobacteriaceae, die auch Bestandteil einer gesunden Darmflora bei Mensch und Tier seien, erläutert Brunn. Die Gründe für Bakterien im Speiseeis liegen ihm zufolge überwiegend in der Handhabung der Eisportionierer. „Diese werden oft in stehendem Wasser aufbewahrt“, sagt Brunn. Zusammen mit der Sommerhitze seien dies ideale Bedingungen, damit sich Bakterien munter vermehrten.
Weniger gut waren die Ergebnisse für Sahne aus Aufschlagautomaten. Von 147 Proben wurden 101 wegen Hygienemängeln beanstandet. Damit stieg die Beanstandungsquote von etwa 42 Prozent im Vorjahr auf rund 70 Prozent an. Als mögliche Ursache seien eine falsche Handhabung der Geräte, unzureichende Reinigung und Desinfektion sowie fehlende und ungenügende Wartung der Geräte denkbar, so Brunn. Ein weiterer möglicher Grund sei, dass die flüssige Sahne über Nacht im Gerät verbleibe und nicht ausreichend gekühlt werde.
LHL/ HH