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02.03.2023
Einer von zehn vorzeitigen Todesfällen könnte verhindert werden, wenn jeder mindestens elf Minuten am Tag mit mäßiger Intensität körperlich aktiv wäre. Das ist die Hälfte der offiziell pro Woche für Erwachsene empfohlenen 150 Minuten – die aber zwei von drei Personen in der Freizeit nicht aufbringen. Weniger als einer von zehn schafft mehr als 300 Minuten pro Woche.
Aber jedes Bisschen hilft, und schon mit der Hälfte lässt sich einiges bewirken: 75 Minuten mäßige körperliche Aktivität reduzierten das Risiko für einen vorzeitigen Tod um 23 Prozent, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 17 Prozent und das für Krebs um 7 Prozent. Bei einigen Krebsarten war der Effekt größer – bei Kopf- und Halskrebs, myeloischer Leukämie, Myelom und Magenkrebs war das Risiko um 14 bis 26 Prozent geringer.
Dr. Soren Brage vom Institut für Epidemiologie der Universität Cambridge sagte: „Wenn Sie die Idee von 150 Minuten körperlicher Aktivität mittlerer Intensität pro Woche ein wenig abschreckend finden, dann sollten unsere Ergebnisse gute Nachrichten für Sie sein: Etwas körperliche Aktivität ist besser als gar keine. Das ist eine gute Ausgangsposition, denn wenn 75 Minuten pro Woche für Sie machbar sind, können Sie versuchen, schrittweise auf die empfohlene Menge zu erhöhen.“
Dafür muss man sich nicht gleich im Sportverein oder Fitnessstudio anmelden, denn oft reicht es aus, einige Gewohnheiten zu ändern, zum Beispiel zügig zu Fuß zu gehen oder mit dem Fahrrad statt dem Auto zu fahren; Tanzen, Tennis spielen und Wandern zählen ebenso als mäßige Aktivitäten.
Dies ist die bisher größte Analyse des Zusammenhangs zwischen körperlicher Aktivität und dem Risiko für Herzerkrankungen, Krebs und einen vorzeitigen Tod: Insgesamt umfasst sie Ergebnisse aus 196 wissenschaftlichen Artikeln mit mehr als 30 Millionen Teilnehmenden.
Quelle: DOI 10.1136/bjsports-2022-105669