18.02.2015
In Versuchen mit Mäusen und menschlichen Immunzellen fanden die Wissenschaftler heraus, dass der Körper beim Fasten einen Stoff produziert, der einen Teil des Immunsystems blockiert, das für Entzündungsreaktionen zuständig ist. Es handelt sich dabei um die sogenannten Inflammasome. Diese Eiweißstoffe helfen als Teil des angeborenen Immunsystems unter anderem dabei, Schadorganismen abzuwehren. Sie spielen aber auch bei Krankheiten mit einer entzündlichen Komponente, wie Autoimmunkrankheiten, Typ-2-Diabetes, Alzheimer oder Arteriosklerose, eine Rolle. Die Forscher fanden nun heraus, dass ein beim Fasten gebildeter Stoff, das sogenannte β-Hydroxybutyrat, kurz BHB, offenbar direkt die Bildung eines Bausteins der Inflammasome hemmt. Das BHB entsteht normalerweise bei der Fettverbrennung. Es wird beim Fasten oder bei einer strengen Diät, aber auch bei extrem anstrengendem Sport oder einer kohlenhydratarmen Ernährung vermehrt gebildet, wenn der Körper auf seine Fettreserven als Energiequelle zurückgreifen muss.
Im Hinblick auf die vielen Krankheiten, an denen Entzündungen beteiligt sind, könnten ihre Ergebnisse eine wichtige Entdeckung sein, glauben Vishwa Deep Dixit von der Yale Universität und Kollegen. Zwar sei schon bekannt gewesen, dass Fasten oder eine drastische Reduktion von Kalorien Entzündungen im Körper verringern können. Unklar war bislang jedoch, wie sich Immunzellen daran anpassen, wenn nur wenig Kohlenhydrate als Energielieferanten verfügbar sind, und wie sie auf Stoffwechselprodukte reagieren, die bei der Fettverbrennung entstehen. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift Nature Medicine nachzulesen.
HH