04.08.2020
Patienten mit Arthritis, Darmentzündungen oder Schuppenflechte werden häufig mit entzündungshemmenden Medikamenten behandelt, die Immunreaktionen verändern. Deshalb gingen Ärzte davon aus, dass solche Medikamente empfänglicher für eine Infektion mit dem Coronavirus machen könnten. Das Gegenteil scheint jedoch der Fall zu sein.
2,3 Prozent der Studienteilnehmer aus Bayern hatten Antikörper gegen das neuartige Coronavirus. Bei Patienten mit entzündlichen Darm-, Gelenkerkrankungen und Schuppenflechte, die Entzündungshemmer einnahmen (sogenannte Zytokin-Inhibitoren), waren es jedoch nur bei 0,8 Prozent. Damit war ihr Risiko für eine <link>Covid-19-Infektion entgegen aller Erwartungen um etwa 32 Prozent reduziert, wie Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ berichten.
Das Fazit der Forscher: Patienten mit entzündlichen Erkrankungen sollten ihre Therapie während der Corona-Pandemie unbedingt fortsetzen. Die Ansteckungsgefahr für sie ist nicht erhöht – es scheint sogar das Gegenteil zuzutreffen. Es wurden auch keine Hinweise darauf gefunden, dass bei ihnen schwerere Verläufe zu befürchten sind.
Zur Häufigkeit von 2,3 Prozent in der bayerischen Bevölkerung sagte Prof. Dr. med. univ. Georg Schett, der die Studie geleitet hatte: „Dies ist ein vergleichsweise niedriger Wert und vermutlich dem strikten Einhalten der Hygienemaßnahmen sowie der erfolgreichen frühen ,Lockdown‘-Politik in Bayern geschuldet.“
ZOU