04.09.2012
Ein Medikament, das gegen entzündliche Prozesse im Körper wirkt, eröffnet neue Hoffnung für Patienten mit schwer behandelbaren Depressionen, berichten US-amerikanische Forscher online im Fachblatt Archives of General Psychiatry. Dies gilt vor allem für Patienten mit hohen Entzündungswerten.
Die Forscher waren der Frage nachgegangen, ob sich das Verhindern von Entzündungen durch den Wirkstoff Infliximab, der unter anderem gegen Rheuma eingesetzt wird, für Patienten mit schwer behandelbarer Depression auszahlen könnte. Vorangegangene Studien haben gezeigt, dass depressive Menschen mit hohen Entzündungswerten im Blut weniger gut auf traditionelle Behandlungen ansprechen, unter anderem auf Antidepressiva und Psychotherapie.
Die Wissenschaftler kamen zu dem Ergebnis, dass sich in der Gesamtgruppe die Symptome der Depression durch den Wirkstoff nicht veränderten. Dies änderte sich, wenn Patienten mit höheren Entzündungswerten separat betrachtet wurden. Sie reagierten wesentlich besser auf Infliximab als auf ein Scheinmedikament. Eine Therapie, die beim Immunsystem ansetzt, um Depressionen zu behandeln, eröffne neue Wege für die Behandlung depressiver Menschen, hoffen die Forscher.
HH