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Erektionsstörung: Erste App auf Kassenrezept zugelassen

dh/PZ/NK  |  04.01.2022

Mittlerweile gibt es diverse 30 Gesundheits-Apps, die von Ärzten verschrieben und von Krankenkassen bezahlt werden. Neu darunter ist seit Kurzem die erste App gegen Impotenz – ein ganzheitliches Zwölf-Wochen-Programm mit verschiedenen Übungen.

Älterer Mann, in Sportkleidung draußen, schaut auf sein Smartphone.
Die neue App soll auch zu einem gesünderen Lebensstil mit mehr Bewegung motivieren.
© Halfpoint/iStockphoto

Die App „KranusEdera“ von der Kranus Health GmbHDeutschland soll Männer mit erektiler Dysfunktion unterstützen, selbst aktiv an ihrer Behandlung teilzuhaben, heißt es in der Beschreibung der sogenannten digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA) im DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. Sie wurde von deutschen Medizinern entwickelt und der Nutzen in einer klinischen Studie nachgewiesen. Grundlage der App sind die in der S1-Leitlinie „Diagnostik und Therapie der erektilen Dysfunktion“ empfohlenen Maßnahmen.

Jede Woche neue Übungen und Hilfestellungen

Das Zwölf-Wochen-Programm der App besteht aus Beckenbodentraining, physiotherapeutischen Übungen, Ausdauertraining und Übungen zur Achtsamkeit und Körpererfahrung sowie sexualtherapeutischen Inhalten. Die Übungen steigern sich jede Woche in der Intensität und Komplexität. Zudem erhalten die Nutzer täglich Informationen, um ihr Verständnis für den Einfluss von Lebensstilfaktoren wie Ernährung oder Stress auf Erektionsstörungen besser zu verstehen. So soll die App auch dabei helfen, Gewicht zu reduzieren, auf Nikotin zu verzichten und sich mehr zu bewegen.

Wie bekomme ich die App?

Die Therapie soll sich diskret und einfach in den Alltag integrieren lassen. Dabei kann die App auf einem Smartphone oder Tablet (iOS oder Android) genutzt werden. Sie hat die PZN 17946632. Die Kosten in Höhe von 552 Euro für die zwölfwöchige Nutzung übernimmt die Krankenkasse des Patienten nach Verordnung durch einen Arzt. Wenn eine entsprechende ärztliche Diagnose vorliegt, kann der Patient bei DiGAs auch selbst einen Freigabecode bei seiner Krankenkasse anfordern.

Wann darf man die App nicht benutzen?

Grundsätzlich sollte der Patient für eine leichte körperliche Belastung geeignet sein. Bei Fieber über 38 Grad Celsius, akuten Infektionen, Übelkeit und Erbrechen, Bewusstseinseinschränkungen und Verwirrtheit, Schwindel und Kreislaufproblemen sollte man zumindest mit dem körperlichen Training pausieren. Außerdem gibt es einige Kontraindikationen, die ein Arzt ausschließen muss, bevor die App verordnet wird. Dazu zählt unter anderem Angina pectoris, ein kürzlicher Herzinfarkt oder Schlaganfall oder starker Bluthochdruck.

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