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Erhöhen Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Prostatakrebs?

11.07.2013

Nach vielen positiven Meldungen zu den gesundheitlichen Wirkungen von Omega-3-Fettsäuren, kommen jetzt von US-amerikanischen Krebsforschern auch kritische Töne: Zu große Mengen dieser Fettsäuren scheinen demnach mit einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs einherzugehen.

Liegendes braunes Arzneimittelglas, aus dem Weichgelatinekapseln geschüttet sind
Nahrungsergänzungsmittel, die Omega-3-Fettsäuren enthalten, nur nach Rücksprache mit dem Arzt einnehmen, raten Forscher.
© Stephen VanHorn - Fotolia

In der aktuellen Studie standen hohe Blutkonzentrationen an Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA) und Docosapentaensäure (DPA) mit einer um 71 Prozent erhöhten Gefahr für hochgradigen Prostatakrebs in Zusammenhang. Das Risiko für niedriggradige Tumore der Vorsteherdrüse lag um 44 Prozent höher, fast ebenso das Gesamtrisiko für Prostatakrebs, berichten die Wissenschaftler online im Journal of the National Cancer Institute. Die Studie bestätige damit Ergebnisse der Forschergruppe aus dem Jahr 2011 sowie die einer großen Europäischen Studie, so die Forscher.

Für einen Verzicht auf Fischmahlzeiten scheinen die Ergebnisse nicht zu sprechen: Durch zweimaliges Lachsessen pro Woche steigen die Blutspiegel der Omega-3-Fettsäuren nicht so hoch wie bei den Studienteilnehmern mit dem höchsten Risiko für Prostatakrebs, ermittelten die Studienautoren. Allerdings sollten Menschen, die zusätzlich Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, sich der Risiken bewusst sein, schreiben sie in der Veröffentlichung.

"Die Durchgängigkeit dieser Ergebnisse deutet darauf hin, dass diese Fettsäuren an der Entstehung von Prostatakrebs beteiligt sein könnten", so die Autoren um Dr. Alan Kristal vom Fred Hutchinson Cancer Research Center. Dies sei erstaunlich, denn Omega-3-Fettsäuren werden häufig positive Effekte für die Gesundheit zugeschrieben. Dies basiert auf ihrer Wirkung gegen Entzündungen, die auch bei der Entstehung vieler Krebserkrankungen eine Rolle spielen. Die vorliegende Studie mit Daten von über 2.000 Männern betrachte jedoch nur das Krebsrisiko. Über den Verlauf einer bereits diagnostizierten Tumorerkrankung der Prostata könne sie keine Aussage treffen, so die Forscher. Weitere Studien seien dazu nötig.

HH

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