25.06.2013
Die Forscher hatten für ihre Studie Krankenakten der Bevölkerung von Olmsted County im US-amerikanischen Bundesstaat Minnesota analysiert, darunter knapp 600 Patienten mit Herzinsuffizienz und eine ebensolche Zahl gesunder Personen. Betrachtet wurden zwei Zeiträume von jeweils elf Jahren. Patienten, deren Herzschwäche zwischen 1979 und 1990 diagnostiziert worden war, hatten ein um 48 Prozent erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken. Dagegen war die Krebsgefahr für Personen, deren Herzinsuffizienz zwischen 1991 und 2002 erkannt wurde, um 86 Prozent erhöht.
Die Wissenschaftler halten eine Reihe von Gründen für möglich. Zum einen könnte eine bessere Überwachung zu mehr Krebsdiagnosen führen. Denkbar sei aber auch, dass Nebenwirkungen von Medikamenten zur Behandlung der Herzkrankheit, durch die Krankheit verursachter Stress oder mit der Herzschwäche selbst in Zusammenhang stehende Prozesse wie Entzündungen eine Rolle spielen könnten, so die Forscher.
"Patienten mit Herzinsuffizienz leben nicht nur mit einer erhöhten Gefahr, an Krebs zu erkranken, sondern, sollte eine Krebserkrankung auftreten, auch daran zu sterben", sagt Veronique Roger, eine der Studienautoren. Deshalb sei es immens wichtig, bei der Behandlung der Herzschwäche nicht nur die Krankheit selbst zu behandeln, sondern den ganzheitlichen Blick zu schärfen, so die Autoren.
HH