22.10.2015
Rund 50 Prozent aller Kinder und Jugendlichen in Deutschland erleiden bis zu ihrem 17. Lebensjahr einen Unfall mit einer Verletzung der Zähne. In vielen Fällen ist es möglich, die Zähne zu erhalten. Wie das klappt, erfahren Sie hier.
Ausgebrochene Zähne oder Zahnteile können oft wieder eingesetzt oder repariert werden, wenn nach dem Unfall schnell ein Zahnarzt aufgesucht wird. Voraussetzung ist, dass der Zahn oder abgebrochene Stücke möglichst feucht und steril aufbewahrt und mitgebracht werden. Eine sehr gut geeignete Transportmöglichkeit ist eine Zahnrettungsbox aus der Apotheke. Dabei handelt es sich um ein kleines Behältnis, das mit einer Zellnährlösung gefüllt ist. Darin bleiben die Zellen der Wurzeloberfläche eines ausgeschlagenen Zahns oder eines Bruchstückes bis zu 24 Stunden am Leben. Wenn ein Zahnarzt den Zahn innerhalb dieser Zeit wieder in den Kiefer einsetzt, bestehen gute Heilungschancen. Wer keine Zahnrettungsbox hat, kann den ausgebrochenen Zahn auch in einem Gefäß mit Milch – möglichst ultrahocherhitzte H-Milch – zum Zahnarzt transportieren. Die eigene Mundhöhle wäre ebenfalls ein geeigneter Ort für den Transport, aber die Gefahr des Verschluckens nach dem Schrecken des erlebten Unfalls ist groß. Ganz wichtig ist es, den Zahn nicht selbst zu reinigen.
Auch wenn die Verletzungen auf den ersten Blick nicht schlimm erscheinen, ist ein vorsorglicher Besuch beim Zahnarzt wichtig. Verletzungen können bis zur Wurzel reichen oder Zähne können in den Kieferknochen geschoben worden sein. Nur der Zahnarzt kann dann erkennen, welche Verletzungen tatsächlich vorliegen und rechtzeitig Maßnahmen zur Heilung ergreifen. Wie bei jedem anderen Unfall mit offenen Wunden auch, kann eine Tetanusspritze notwendig sein.
LAGZ