10.09.2014
Die meisten Schulanfänger freuen sich auf die Schule und das Lernen. Trotzdem ist die Einschulung ein großer Einschnitt, der mit großen Unsicherheiten verbunden ist. Gerade für Kinder, denen der Übergang schwerfalle, sei es wichtig, dass am Nachmittag eine Bezugsperson da sei, damit sich das Kind nicht alleingelassen fühle, sagt der Psychologie-Professor von der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Wenn möglich würde Büttner auch die Hortbetreuung erst später beginnen lassen: „Zu viel Neues ist für den Anfang nicht gut.“
Bei den Hausaufgaben sollten sich Väter und Mütter dem Psychologen zufolge lieber im Hintergrund halten. „Wissenschaftliche Befunde zeigen, dass es nicht gut ist, wenn Eltern sich zu sehr an den Hausaufgaben beteiligen“, sagt Büttner. Das halte Kinder davon ab, zu lernen, wie man selbstständig arbeite - eine Fähigkeit, die sie für die spätere Schullaufbahn dringend benötigen. Eltern sollten ihr Kind daher allein arbeiten lassen und in der Nähe sein für den Fall, dass es Fragen hat. Durch eine Kontrolle am Ende des Tages könnten Eltern sich in der Anfangszeit vergewissern, wie zuverlässig ihr Kind die Hausaufgaben erledige. „Außerdem zeigen Eltern ihrem Kind damit auch, dass sie es wertschätzen und an seinem Leben Anteil nehmen“, so Büttner.
Wichtig ist zudem eine gute Kommunikation mit den Lehrern – darunter fällt durchaus auch, Probleme sachlich zu klären. In Gegenwart der Kinder sollten sich Eltern mit kritischen Äußerungen allerdings besser zurückhalten. „In der Tat sind nicht alle Lehrer gleich gut“, so Büttner. „Eltern sollten das aber unter sich besprechen.“ Man tue seinen Kindern keinen Gefallen, wenn man vor ihnen abschätzig über den Klassenlehrer spreche. „Das ändert nichts an den Umständen, aber das Vertrauen des Kindes wird erschüttert“, sagt der Psychologe.
HH