03.02.2012
Dass Frauen mehr essen, wenn ihr gegenüber viel isst und andererseits ihre Portionsgröße reduzieren, wenn auch das Gegenüber nicht viel verzehrt, ist schon aus anderen Studien bekannt. Die niederländischen Forscher wollten nun herausfinden, ob dieses Phänomen mit einem Nachahmungsverhalten zusammenhängt oder andere Faktoren zugrunde liegen.
In ihrem Experiment untersuchten sie 140 junge Frauen im Alter von etwa 21 Jahren. Die Damen wurden pärchenweise zum Essen in einer "Labor-Bar" geschickt, die der Kantine des Instituts nachempfunden war. Jeweils eine der Frauen wurde in das Experiment eingeweiht und angewiesen, einen großen, mittleren oder kleinen Teil der drei verschieden großen angebotenen Portionen zu verzehren. Die andere Frau des Paars erhielt keinerlei Anweisungen. Dann beobachteten die Experten sowohl das Essverhalten als auch die verzehrte Menge der "ahnungslosen" Testpersonen.
Tatsächlich führten die beobachteten Frauen eher die Gabel zum Mund, wenn die ihr gegenüber sitzende, eingeweihte Frau ebenfalls einen Bissen gegessen hatte. Meist imitierten die Frauen die Essbewegung sogar innerhalb von 5 Sekunden – nach Ansicht der Experten ist das ein Hinweis darauf, dass es sich hierbei um ein Nachahmungsverhalten handelt. Als Nachahmungsverhalten bezeichnen Verhaltensforscher den Prozess, mit dem Menschen unbewusst die Verhaltensweisen ihres Gegenübers spiegeln oder nachahmen.
Interessant dabei: zu Beginn der gemeinsamen Mahlzeit ahmten die Frauen ihr Gegenüber bis zu dreimal häufiger nach als am Ende der Mahlzeit. Ein solches Nachahmungsverhalten diene meist dazu, sich beim Gegenüber einzuschmeicheln, was zu Beginn eines Treffens natürlich eine größere Rolle spiele als am Ende, so die Forscher.
KK