22.12.2016
Sich bewegen, mit der Freundin telefonieren, Schokolade essen: Es gibt viele Strategien, wie Menschen versuchen, aus einem Stimmungstief herauszukommen. Trübsinnigen, die ständig um ihr Handy herumschleichen, rät ein dänischer Wissenschaftler nun, einmal eine Pause von sozialen Netzwerken wie Facebook einzulegen.
Wer regelmäßig soziale Netzwerke nutzt, fühlt sich oft unglücklicher und unzufriedener. Dies zeigte eine aktuelle Studie, die online im Fachjournal Cyberpsychology, Behavior, and Social Networking nachzulesen ist. Die gute Nachricht: Man muss diese Netzwerke nicht komplett verlassen, um langfristig die Stimmung zu heben. Es genüge, sein Verhalten, wie man in Internetforen kommuniziere, zu verändern und hin und wieder mal eine Pause einzulegen, so Morton Tromholt von der Universität Kopenhagen in Dänemark.
Dies hatte er in einem Test mit mehr als 1.000 Teilnehmern festgestellt: Ein Teil davon hatte das soziale Netzwerk Facebook weiter so genutzt wie zuvor, der andere Teil hatte eine Pause von einer Woche eingelegt. Nach einer Woche ohne Facebook war das Wohlbefinden der Testpersonen deutlich besser. Wie sehr sich dies bemerkbar machte, hing damit zusammen, wie viel Zeit sie zuvor in dem Netzwerk verbracht hatten, ob sie eher passive Nutzer waren oder wie sehr sie andere Nutzer beneideten. Die Studie bestätige frühere Arbeiten, nach denen das reine Beobachten von anderen auf Facebook negative Gefühle verursachen könne, sagt Chefredakteurin Brenda K. Wiederhold vom Interaktive Media Institute in San Diego (USA) und dem Virtual Reality Medical Institute in Brüssel (Belgien). Aber es gebe auch eine gute Seite: So hätten frühere Arbeiten auch gezeigt, dass es sich positiv auf Wohlbefinden auswirken kann, wenn man mit engen Freunden in Verbindung tritt - egal ob im realen Leben oder auf Facebook.
HH