Gesundheit

Fachleute empfehlen neue Methode bei resistentem Bluthochdruck

ZOU  |  02.03.2023

Ein Expertengremium zweier Fachgesellschaften hat sich dafür ausgesprochen, dass ein neues Verfahren bei Menschen mit einem unkontrollierten Bluthochdruck zum Einsatz kommen sollte, wenn dieser auf eine Veränderung des Lebensstils und Medikamente nicht ausreichend anspricht: Die sogenannte renale Denervation.

Frau, misst ihren Blutdruck.
Lässt sich Bluthochdruck trotz gesundem Lebensstil und Medikamenten nicht senken, empfehlen Experten einen kleinen Eingriff.
© PIKSEL/iStockphoto

Das Gremium ist zu dem Schluss gekommen, dass die renale Denervation eine sichere und wirksame Methode ist, um einen unkontrollierten therapieresistenten Bluthochdruck in den Griff zu bekommen. Dieser liegt vor, wenn der obere Blutdruckwert trotz gesunder Lebensweise und Einnahme von mindestens drei Blutdruckmedikamenten bei einer Messung über 24 Stunden 135 mmHg oder mehr beträgt.

Sofern Betroffene ihre verschriebenen Medikamente gewissenhaft einnehmen und andere Ursachen wie bestimmte hormonelle Störungen oder Nierenerkrankungen ausgeschlossen werden können, sind die Fachleute der Meinung, dass man ihnen insbesondere bei einem hohen Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen die renale Denervation anbieten sollte.  Wie das Verfahren genau funktioniert, lesen Sie hier.

Die Empfehlung im „European Heart Journal“ basiert auf Ergebnissen von hochwertigen Studien der letzten Jahre, die eine Blutdrucksenkung von bis zu drei Jahren zeigen. Erste Langzeitstudien mit längeren Beobachtungszeiträumen bestätigen die bisherigen Erfahrungen und haben keine Hinweise auf eine Störung der Nierenfunktion durch das Verfahren ergeben.

Dennoch sind weitere Studien vonnöten, um beispielsweise herauszufinden, welche Patienten besonders gut auf die Methode ansprechen, ob der minimalinvasive Eingriff nach einigen Jahren wiederholt werden muss und ob sich erwartungsgemäß auch das Risiko von Herzinfarkten und Schlaganfällen durch die Blutdrucksenkung mit dieser Methode verringert.

Quelle: DOI 10.1093/eurheartj/ehad054

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