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14.11.2023
In Deutschland werden täglich 14.000 Blutspenden für Operationen, Unfallopfer oder immunkranke Patientinnen und Patienten benötigt. Aber wie lassen sich Menschen motivieren, Blut zu spenden? Eine neue Studie, an der die Universität Hamburg beteiligt war, zeigt, wie Blutspendedienste die Spenderinnen und Spender per SMS über den Einsatz ihrer Spende informieren können – mit positivem Effekt.
Blutspenden helfen Menschen in Not und retten Leben. Auch wenn die Zahl der Spenderinnen und Spender im Jahr 2021 im Vergleich zu den Vorjahren wieder gestiegen ist, werden Blutkonserven sehr dringend gebraucht. Eine neue Studie zeigt, wie Blutspendedienste die Spender per SMS über den Einsatz ihrer Spende informieren können – mit positivem Effekt: In mehreren Feldstudien konnte die Zahl der Spenden auf diese Weise um zehn Prozent pro Jahr und die Wahrscheinlichkeit der Reaktivierung inaktiver Spender um zwölf Prozent erhöht werden. In Österreich und mehreren anderen Ländern erhalten Spender bereits eine Feedback-SMS, wenn ihre Spende verwendet wurde: „Danke für Ihre Blutspende! Sie wurde heute an eine*n Patient*in (Universitätsklinikum AKH Wien) geliefert.“ Hinzu kommt ein Hinweis, wann eine Spende wieder möglich ist.
„Bei einer konservativen Schätzung mit durchschnittlich einer Spende pro Jahr bedeutet dies für einen mittelgroßen Blutspendedienst mit 100.000 Blutspenderinnen und -spendern, von denen 20 Prozent als inaktiv angenommen werden, mehr als 10.000 zusätzliche Blutspenden. Dieser Effekt ist erheblich, da jede Blutspende für bis zu drei Patientinnen und Patienten eingesetzt werden kann“, sagt Dr. Besarta Veseli, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Marketing & Media an der Universität Hamburg.
Die Spendennachverfolgung ist sogar gesetzlich vorgeschrieben und nicht mit zusätzlichen Kosten oder Anstrengungen für einen Blutspendedienst verbunden.
Quelle: DOI 10.1177/10946705231202244