08.09.2014
Landkinder haben es gut. Das Bauernhofklima hilft, Asthma vorzubeugen. Für Stadtkinder gibt es jedoch einen Ersatz: Offenbar können Tierfelle die Landluft in die Metropolen tragen - mit ähnlich atemwegsschützendem Effekt. Das haben Forscher aus Deutschland herausgefunden.
Kinder, die in ihren ersten drei Lebensmonaten auf einem Tierfell, beispielsweise einem Schaffell, schlafen, entwickeln später seltener eine Asthmaerkrankung. Im Alter von sechs Jahren waren es 79 Prozent weniger Asthmafälle als bei Kindern, die keinen Kontakt zu Tierfellen hatten, nach zehn Jahren immerhin noch 41 Prozent weniger. Das berichtete Dr. Christina Tischer vom Helmholtz Zentrum München auf dem internationalen Kongress der Europäischen Atemwegsgesellschaft, der in München stattfindet. In ihre Studie bezogen die Forscher Daten von über 2.441 Kindern des Geburtsjahrgangs 1998 ein. Etwas mehr als die Hälfte der Kinder hatten als Säuglinge auf einem Fell geschlafen.
Frühere Studien hatten gezeigt, dass das Leben auf dem Bauernhof und mit den dort vorhandenen Mikroorganismen Asthma vorbeugen kann. „Ein Tierfell enthält ebenfalls vielfältige Mikroorganismen und könnte daher ähnlich wirken wie der Aufenthalt auf dem Land“, vermutet Tischer. Das Fell bietet quasi Landluft für Kinder in der Stadt. Um der Asthma-vorbeugenden Wirkung auf den Grund zu gehen, möchte Tischer nun genauer prüfen, welche Mikroorganismen in den Fellen leben.
RF