26.01.2015
Was tun, wenn eine Grippewelle im Anmarsch ist? Grippeimpfung raten die einen, Händewaschen oder Atemschutzmasken aufsetzen die anderen. Effektiv ist einer neuen Studie zufolge auch eine weitere Vorbeugemaßnahme: zu Hause bleiben und Fernsehgucken.
Man müsse zwar nicht zwingend vor dem Fernseher sitzen. Lesen, im Internet surfen, Musik hören oder etwas spielen ginge auch, so die Forscher um den US-Ökonom Michael Springborn von der University of California. Hauptsache jedoch, es geschehe in den eigenen vier Wänden, denn damit verringere sich automatisch der Kontakt zu anderen Menschen und damit die Ansteckungsgefahr. Um eine Epidemie in den Griff zu bekommen, könnte es auch sinnvoll sein, Schulen und Vergnügungsstätten zu schließen und öffentliche Veranstaltungen abzusagen. Maßnahmen wie Händewaschen und möglichst wenig Kontakt zu Kranken können der Studie zufolge eine Schlüsselrolle dabei spielen, die Ausbreitung von Infektionskrankheiten einzudämmen.
Für ihre Studie nutzten Springborn und sein Team das Fernsehverhalten der Einwohner von Mexiko-Stadt als Maßstab dafür, wie viel Zeit sie zu Hause verbracht hatten und damit als Maßstab inwieweit sie beim Ausbruch der Schweinegrippe im April 2009 ihr Verhalten verändert hatten. Anhand der Maßnahmen, die in Mexiko ergriffen wurden, erstellten die Forscher ein neues Modell zur Ausbreitung von Seuchen, das das Verhalten der Menschen mit in bestehende Modelle einbezieht. „Der Ausbruch hätte schlimmer verlaufen können, aber die Verbreitung des Virus wurde reduziert, weil sich viele Menschen von anderen distanziert haben“, sagt Springborn. Nachdem bekannt geworden war, dass ein neuer Grippevirus im Umlauf ist, hatte die mexikanische Regierung öffentliche Schulen in Mexiko-Stadt geschlossen und zu „sozialer Distanz“ aufgerufen.
HH