26.09.2019
Die große Zahl an übergewichtigen Erwachsenen könnte das Ergebnis von Ernährungsumstellungen sein, die schon vor Jahrzehnten stattgefunden haben. Das könnte erklären, warum in den USA Fettleibigkeit bis weit in die 2010er Jahre hinein zugenommen hat, obwohl der Zuckerkonsum Ende der 1990er Jahre zu sinken begann. Das berichten Forscher der Universität von Tennessee.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Studien, die sich bei der Suche nach Ursachen für Übergewicht auf die aktuelle Verhaltensweisen und Ernährungsgewohnheiten konzentrieren, haben die Studienautoren untersucht, ob sich Ernährungsgewohnheiten aus der Kindheit im Erwachsenenalter auf das Körpergewicht auswirken. Dafür haben sie den Anstieg der Fettleibigkeit unter Erwachsenen in den USA seit den 1990er Jahren mit dem jährlichen Zuckerkonsum seit 1970 miteinander in Beziehung gesetzt. Dabei zeigte sich: „Die Ernährungsgewohnheiten, die Kinder vor 30 oder 40 Jahren angenommen haben, könnten tatsächlich die heutige Adipositas-Krise bei Erwachsenen erklären“, berichtet Studienautor Dr. Damian Ruck.
Seit 1970 hat der Zuckerkonsum stark zugenommen und fand seinen Gipfel im Jahr 1999. Bis 2016 waren fast 40 Prozent aller Erwachsenen in den USA fettleibig, in Tennessee hat sich die Adipositasrate bei Erwachsenen beispielsweise von 11 Prozent im Jahr 1990 auf fast 35 Prozent im Jahr 2016 mehr als verdreifacht.
ZOU