08.10.2018
Mit neuen Bildgebungsverfahren konnten Forscher um Eva Kosek vom Karolinska Institut in Schweden zeigen, dass Immunzellen des Zentralnervensystems, sogenannte Gliazellen, Entzündungen hervorrufen können. Je stärker der Grad der Aktivierung dieser Zellen im Gehirn war, desto müder fühlten sich die Patienten. Ihres Wissens sei dies der erste Nachweis, dass Gliazellen am Krankheitsbild der Fibromyalgie beteiligt sind, sagt Kosek. Die Ergebnisse, die in der Fachzeitschrift Brain, Behavior, and Immunity veröffentlicht wurden, könnten den Weg für neue Therapien öffnen, so die Hoffnung der Forscher.
Fibromyalgie ist ein chronisches Schmerzsyndrom, das großflächige Schmerzen an Muskeln und Gelenken, starke Müdigkeit, Schlaflosigkeit und geistige Schwierigkeiten verursacht. Die stärkere Schmerzsensibilität, die für die Erkrankung charakteristisch ist, wurde mit funktionellen und strukturellen Veränderungen von Gehirnregionen in Verbindung gebracht, die mit der Schmerzverarbeitung assoziiert sind. Schon im Jahr 2012 konnten die Forschergruppe um Kosek nachweisen, dass bei Patienten mit Fibromyalgie ein erhöhter Pegel an Entzündungsmarkern im Hirnwasseranzutreffen war, was eine Entzündung des Zentralnervensystems nahelegte. Die Ergebnisse wurden anschließend von anderen Wissenschaftlern bestätigt. Die Ursache für die Entzündung war jedoch weiterhin unbekannt.
HH