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26.07.2022
Eine Auswertung von fast 400 Studien mit insgesamt 164.000 Menschen zeigt, dass Fitness-Tracker, Schrittzähler und Smartwatches Menschen zu mehr Bewegung und zum Abnehmen motivieren. Das berichtet ein Forschungsteam in der Zeitschrift „The Lancet Digital Health“.
Menschen, die Wearables zur Messung ihrer Aktivität tragen, machten täglich etwa 1800 Schritte mehr, was einem Plus von 40 Minuten Gehen entspricht. Über fünf Monate verloren die Menschen damit etwa ein Kilogramm an Körpergewicht. Das hört sich erst einmal nicht nach einem großen Erfolg an, aber Prof. Carol Maher von der Universität Südaustralien erklärt, warum der Schein trügt: „Eine durchschnittliche Person nimmt etwa ein halbes Kilogramm pro Jahr an Gewicht zu. Deshalb ist der Verlust von einem Kilogramm in fünf Monaten signifikant, insbesondere wenn man bedenkt, dass zwei Drittel der Australier übergewichtig oder fettleibig sind.“
Zwischen 2014 und 2020 stieg die Zahl der weltweit verkauften Aktivitäts-Tracker um fast 1500 Prozent und erreichte 2020 einen Umsatz von 2,8 Milliarden US-Dollar. Abgesehen von der hier beobachteten zusätzlichen körperlichen Aktivität und dem Gewichtsverlust gibt es Hinweise darauf, dass Fitnesstracker auch dazu beitragen, den Blutdruck und den Cholesterinspiegel bei Menschen mit Typ-2-Diabetes und anderen Erkrankungen zu senken sowie Depressionen und Angstzustände durch eine Steigerung der körperlichen Aktivität zu verbessern. Es gibt aber auch kritische Stimmen, die die Wirksamkeit und Genauigkeit der Geräte in Frage stellen und befürchten, dass sie obsessives Verhalten und Essstörungen fördern.
Quelle: DOI 10.1016/S2589-7500(22)00111-X