08.02.2016
Mit zunehmendem Alter sammeln sich im Körper immer mehr schadhafte Zellen an, die sich nicht länger teilen. Wie US-Forscher jetzt nachwiesen, kann die Beseitigung dieser Zellen die Lebenserwartung offenbar deutlich verlängern.
Sogenannte seneszente Zellen, die sich nicht mehr teilen, beeinträchtigen der Studie zufolge die Gesundheit von Mäusen negativ und verkürzten die Lebensspanne. Dies war bei 35 Prozent der Versuchsmäuse zu sehen. In weiteren Versuchen konnten die Wissenschaftler der Mayo Clinic in Rochester zeigen, dass das Entfernen dieser Zellen die Entstehung von Tumoren verzögerte und die Funktion von Geweben und Organen erhielt. Die Lebensspanne der Tiere verlängerte sich um 17 bis 35 Prozent. Die Mäuse sahen gesünder aus und Entzündungen im Fett-, Muskel- und Nierengewebe gingen zurück, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift Nature.
An sich sei das Ruhestadium der Zellen ein Schutzmechanismus, der beschädigte Zellen davon abhalte, sich weiter zu teilen, sagt Studienautor Jan van Deursen, Senior-Autor der Studie. Die Teilung solcher Zellen anzuhalten sei wichtig, um die Entstehung von Krebs zu verhindern. Bekannt sei bereits, dass Zellen im Ruhestand Faktoren produzieren, die benachbarte Zellen schädigen und zu chronischen Entzündungen führen können, was wiederum eng mit Gebrechlichkeit und altersbedingten Erkrankungen in Verbindung stehe. Ihre Studie deute nun darauf hin, dass sich seneszente Zellen scheinbar ohne negative Auswirkungen eliminieren lassen könnten. Sollten die Ergebnisse der Studie auf Menschen übertragbar sein, könnten in der Zukunft vielleicht Medikamente eine nachhaltige Wirkung auf die Lebens- und die Gesundheitsspanne haben, glauben die Forscher.
HH