07.11.2013
Ob es ums Treppensteigen geht oder um einen Langstreckenlauf: Frauen geht offenbar schneller die Puste aus als Männern – wortwörtlich gemeint. So haben Frauen, die Sport treiben, stärker mit Kurzatmigkeit zu kämpfen als gleichaltrige Männer. Warum das so ist, haben jetzt kanadische Forscher herausgefunden.
Der Unterschied zwischen den Geschlechtern sei dadurch erklärbar, dass Frauen von Natur aus kleinere Atmungsorgane – Lunge, Atemwege und Atemmuskulatur – hätten als Männer. Bei Frauen sei während des Sports daher eine stärkere elektrische Aktivierung der Atemmuskulatur nötig, um die kleineren Atmungsorgane zu kompensieren, so Dr. Dennis Jensen von der McGill Universität im kanadischen Montreal. Besonders das Zwerchfell werde stärker elektrisch aktiviert, schreiben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Experimental Physiology.
Für die aktuelle Studie hatten sich 50 nicht-rauchende Studienteilnehmer zwischen 20 und 40 Jahren auf einem stationären Fahrrad für einen Belastungstest ins Zeug gelegt. Während des Radfahrens überwachten die Forscher die Reaktionen von Herz-Kreislauf-System, Stoffwechsel und Atmung. In regelmäßigen Intervallen sollten die Studienteilnehmer zudem ihre Kurzatmigkeit auf einer Skala von eins bis zehn bewerten. Ein Elektromyogramm des Zwerchfells gab zudem weitere Auskunft über die Atemfunktion.
Ihre Erkenntnisse könnten anderen Wissenschaftlern dabei helfen, neue Therapien zu entwickeln, welche die Symptome von Kurzatmigkeit lindern und die körperliche Leistungsfähigkeit verbessern könnten, hoffen die Forscher. Behandlungsmöglichkeiten also, von denen besonders ältere Menschen oder Patienten mit chronischen Herz-oder Lungenkrankheiten profitieren könnten.
HH