Gelbfieber

Gelbfieber ist eine Infektionskrankheit durch Viren, bei der es durch den Befall der Leber zur charakteristischen Gelbfärbung der Haut kommt.

Was ist das? - Definition
Gelbfieber ist eine Infektionskrankheit durch Viren, bei der es durch den Befall der Leber zur charakteristischen Gelbfärbung der Haut (Ikterus) kommt. Gelbfieber tritt in den Tropengebieten Afrikas sowie Süd- und Mittelamerikas auf, aber nicht in Asien oder Australien.

Wie wird es noch genannt? - Andere Bezeichnungen

  • Dschungelfieber, Busch- oder sylvanisches Gelbfieber
  • Stadtfieber oder urbanes Gelbfieber

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Übertragen wird das Virus durch Stechmücken der Gattung Aedes oder auch durch Zecken. Durch den Stich und den Speichel der Tiere gelangt der Erreger in die Blutbahn des Betroffenen. Der Erreger kann durch Mücken von Tiere auf Menschen, aber auch von Menschen auf Menschen übertragen werden. Im letzteren Fall spricht man von urbanem Gelbfieber.
Die Erreger ziehen sich üblicherweise in die Leber und Nieren zurück, wo es zu einer Zerstörung der Leber- oder Nierenzellen mit Funktionseinschränkung des Organs kommt.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome

  • Initialstadium: Am Anfang der Gelbfieberinfektion kommt es zu starkem, plötzlichem Fieber mit Schüttelfrost. Daneben kann es zu Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit und Erbrechen kommen. Auch eine Entzündung der Bindehaut am Auge wird beobachtet.
  • Remissionsstadium: Nach drei bis vier Tagen fällt das Fieber. Oft kann jetzt die Krankheit ausheilen. Bei schweren Verläufen kann das Fieber aber wiederkommen und die Krankheit in die dritte Phase eintreten, das
  • Stadium der Organschädigung: Vor allem Leber und Niere werden geschädigt. Es kann zur Beeinträchtigung der Leberfunktion kommen, was zu Gelbsucht (Ikterus) führt. Eine Schädigung und Entzündung der Niere führt zum Versagen des Organs. Es kommt zum Verlust von Eiweißen aus dem Blut in den Urin, der dadurch charakteristisch schäumen kann.

Durch Mangel an Faktoren der Blutgerinnung, die in der Leber produziert werden, kann es zu Blutungen der Schleimhäute, Nasenbluten oder Bluterbrechen kommen.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
In vielen Fällen heilt die Gelbfiebererkrankung folgenlos aus. Ist aber die dritte Phase der Organschädigung erreicht, sind intensive medizinische Maßnahmen erforderlich, um ein weiteres Fortschreiten der Krankheit zu kontrollieren. Es kann zu schweren Komplikationen wie Blutvergiftung (Sepsis), starken Blutungen, Entzündung der Hirnhäute und Koma kommen. Diese Komplikationen können in ein Herz-Kreislaufversagen münden.
Bei Verdacht von Gelbfieber müssen Betroffene und Personen, die mit dem Erkrankten Kontakt hatten, für die Dauer der Inkubationszeit (sechs Tage) isoliert werden. Da die Krankheit durch Mücken übertragbar ist, müssen diese Räume vor dem Eindringen von Insekten geschützt sein.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Fieber ist Symptom einer Reihe von Erkrankungen. Besonders nach dem Aufenthalt in tropischen Gebieten oder Fernreisen in entsprechende Gebiete ist auch an Malaria zu denken. Auch andere Erkrankungen mit Fieber und Blutgerinnungsstörungen wie Marburg- oder Ebolavirus-Erkrankung oder die akute Entzündung der Leber (Hepatitis) können ähnliche Symptome verursachen.

Verhaltenstipps
Gegen Gelbfieber steht eine aktive Schutzimpfung mit abgeschwächten Gelbfieber-Erregern zur Verfügung. Sie darf nur von speziellen, staatlich zugelassenen Ärzten verabreicht werden. In manchen Ländern ist die Impfung sogar vorgeschrieben. Die Impfung hält zehn Jahre.
Die wichtigste Schutzmaßnahme gegen von Mücken übertragene Erkrankungen wie Malaria oder Gelbfieber ist die Vermeidung von Insektenstichen. Dabei helfen Moskitonetze und Fliegengitter, Mücken vertreibende Mittel sowie das Tragen heller Kleidung.

Bearbeitungsstand: 26.04.2012

Quellenangabe:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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