Dr. Karen Zoufal
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09.04.2021
Die Studie zeigt, dass gemeinsames Essen im Familienkreis mit angenehmen Gesprächen und ohne digitale Geräte am Tisch zur Gesundheit von Jugendlichen beiträgt. Die Forscher beobachteten, dass Geselligkeit und Konversation das langsamere Essen fördert und Jugendlichen so hilft, ihr Sättigungsgefühl wahrzunehmen. Auf diese Weise wird indirekt der Entstehung von Übergewicht und Fettleibigkeit vorgebeugt. Die Studie wurde in dem Fachmagazin „International Journal of Environmental Research and Public Health“ veröffentlicht.
Anna Bach-Faig von der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Offenen Universität von Katalonien erläuterte: „Eine gesunde Ernährung ist nicht nur das, was wir essen, sondern auch, wie wir essen. Die mediterrane Ernährung ist viel mehr als eine Liste von Lebensmitteln. Sie ist ein kulturelles Modell, das zeigt, wie diese Lebensmittel ausgewählt, hergestellt, verarbeitet und konsumiert werden.“
Eltern haben eine Vorbildfunktion
Das stützt auch die Beobachtung, dass Familien, die sich weniger Zeit für ein geselliges Familienessen nahmen, nicht am Tisch saßen, von digitalen Geräten abgelenkt wurden oder währenddessen keine angenehmen Unterhaltungen führten, der mediterranen Ernährungsweise in geringerem Maße folgten. Die Eltern dienen als Vorbilder und übertragen gesunde Muster auf ihre Kinder: In anderen Studien wurde ebenfalls gezeigt, dass das gemeinsame Essen mit einer gesünderen Ernährung mit mehr Obst und Gemüse und weniger zuckerhaltigen Getränken verbunden ist.
Eltern von Jugendlichen fanden Familienessen besonders wichtig, denn sie vereinfachen zudem den Austausch mit den Heranwachsenden, die häufig viel Zeit unabhängig von ihren Eltern verbringen.
Quelle: DOI 10.3390/ijerph18052499