Dr. Karen Zoufal
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06.01.2021
Ein reduzierter Geruchssinn oder gar der Verlust der Wahrnehmung von Gerüchen ist besonders bei leichten Fällen ein häufiges Symptom von Covid-19. So berichteten 85,9 Prozent der Menschen mit leichter Erkrankung, 4,5 Prozent jener mit mittelschwerem und 6,9 Prozent derjenigen mit schwerem bis kritischem Verlauf von einer Beeinträchtigung des Geruchssinns.
Die verminderte Riechfunktion hielt durchschnittliche 22 Tage an, aber fast ein Viertel der betroffenen Patienten hatte den Geruchssinn eigenen Angaben zufolge auch nach 60 Tagen noch nicht wiedererlangt.
Wurden die Eigenangaben durch Tests überprüft, so zeigten sich in 55 Prozent der leichten Fälle und 37 Prozent der mittelschweren bis kritischen Fälle Störungen des Geruchssinns durch Covid-19. Auch nach 60 Tagen konnten 15 Prozent und nach sechs Monaten 5 Prozent der Patienten noch nicht wieder gut riechen.
Der Studienautor Prof. Dr. Jerome R. Lechien von der Universität Paris Saclay fasste die Ergebnisse zusammen: „Riechstörungen sind bei milden Covid-19-Formen häufiger als bei mittelschweren bis kritischen Verläufen. Bei 95 Prozent der Patienten ist der Geruchssinn sechs Monate nach der Infektion wiederhergestellt.“ Die Studie wurde in dem Fachmagazin „Journal of Internal Medicine“ veröffentlicht.
Quelle: DOI 10.1111/joim.13209