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24.11.2023
Wer nach Covid-19 schlecht riechen und schmecken kann, sollte die Hoffnung nicht aufgeben: Es kann zwar lange dauern, aber bei den meisten kehren Geruchs- und Geschmackssinn wieder zurück.
Ein Forschungsteam der Universität Triest hat 88 Personen bis zu drei Jahre nach einer leichten Covid-19-Erkrankung auf ihre Fähigkeit zu schmecken und zu riechen hin untersucht. Dabei zeigte sich, dass während der akuten Phase knapp 65 Prozent der Menschen unter einem Verlust des Geruchs- und/oder Geschmackssinns litten. Dieser Wert sank nach einem Jahr auf knapp 32 Prozent und nach drei Jahren auf 16 Prozent. Andere Testmethoden ergaben ähnliche Ergebnisse – auch hier waren nach drei Jahren durchschnittlich noch 14 bzw. 12 Prozent beeinträchtigt.
Dies zeigt, dass die Geruchs- und Geschmacksfunktion bei den meisten Menschen nach drei Jahren wiederhergestellt ist, wobei der Geschmack meist schneller zurückkehrt als der Geruch. Insbesondere die Infizierten der ersten Corona-Welle berichteten häufig von einem Verlust von Geruch und Geschmack. Bei den späteren Virusvarianten waren diese Symptome weniger ausgeprägt.
Was lapidar klingt, kann ernsthafte Folgen haben: Wer schlecht riechen kann, nimmt z. B. austretendes Erdgas oder Rauch deutlich schlechter wahr und gerät so möglicherweise in Gefahrensituationen. Nicht schmecken zu können kann die Lebensqualität massiv beeinträchtigen. Deshalb geben die neuen Erkenntnisse, die in dem Fachjournal „JAMA Otolaryngology–Head & Neck Surgery“ veröffentlicht wurden, Zuversicht für alle Betroffenen: Wahrscheinlich braucht es nur viel Geduld.
Quelle: DOI: 10.1001/jamaoto.2023.3603