14.06.2017
Das Robert Koch-Institut (RKI) stellt in einer neuen Veröffentlichung Daten zum Gesundheitsverhalten in Deutschland und anderen EU-Staaten vor. Der Vergleich zeigt, dass Deutschland zwar bei Sport und Rauchen gut dasteht, aber in anderen Bereichen Nachholbedarf hat. Die Ergebnisse entstammen der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell“ (GEDA 2014/2015-EHIS).
Die Bevölkerung in Deutschland ist sportlich aktiver als der europäische Durchschnitt. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt mindestens 150 Minuten mäßig anstrengende Ausdaueraktivität pro Woche. Im EU-Durchschnitt erreichen rund ein Viertel der Frauen und ein Drittel der Männer diese Empfehlung. In Deutschland schaffen knapp die Hälfte der Frauen und etwas mehr als die Hälfte der Männer das Ausdauerziel. Beim Raucheranteil liegen die Werte in Deutschland relativ nah am EU-Durchschnitt. In anderen Bereichen des Gesundheitsverhaltens steht Deutschland dagegen weniger gut da: So liegt Deutschland im EU-weiten Vergleich beim täglichen Obstkonsum im hinteren Drittel. Beim Rauschtrinken ist der Anteil hierzulande überdurchschnittlich hoch.
Mit der GEDA-Studie des RKI ist es erstmals möglich, Informationen zur Gesundheitssituation und zum Gesundheitsverhalten mit einheitlichen Methoden europaweit zu erheben und miteinander zu vergleichen. Aus den Ergebnissen lassen sich Hinweise auf die Wirkung gesundheitspolitischer Maßnahmen ableiten und Ansätze zur Gesundheitsförderung identifizieren. Zum Beispiel seien laut der Autoren in Deutschland mehr spezielle Vorsorgemaßnahmen notwendig, um gesundheitsschädlichen Alkoholkonsum zu verringern.
RKI/RF