12.06.2012
Wenn es um die Gesundheit geht, haben bei Ehepaaren überwiegend die Frauen das Sagen. In gleichgeschlechtlichen Partnerschaften kümmern sich häufig beide Partner gleichermaßen um dieses Thema, schreiben Wissenschaftlerinnen im Fachblatt "Social Science & Medicine".
Für ihre Studie hatten die zwei Soziologie-Professorinnen Corinne Reczek aus Cincinnati und Debra Umberson aus Austin 50 langjährige heterosexuelle und homosexuelle Paare befragt. Dabei zeigte sich, dass in drei Vierteln aller Paare immer derselbe Partner sich um die Gesundheit kümmerte. Entweder galt einer der beiden Partner von vornherein als Gesundheitsexperte, oder der ungesunde Lebensstil eines Partners nötigte den anderen, sich mehr in Gesundheitsfragen zu engagieren.
Bei den heterosexuellen Ehepaaren übernahmen wenig verwunderlich fast ausschließlich die Frauen den Job der Gesundheitsexpertin. Der Grund: Frauen werden oft schon von klein auf dazu erzogen, sich um andere zu kümmern. Zudem fiel ihnen der Posten der Expertin in Gesundheitsfragen zu, weil ungesunder Lebensstil in der Studie überwiegend bei den heterosexuellen Männern verbreitet war.
Bei den homosexuellen Paaren beteiligten sich zu über 80 Prozent beide gleichermaßen an der "Gesundheitsaufsicht". Die Soziologinnen erklären das durch das für Homosexuelle eher unfreundliche Lebensumfeld in den USA. Das ermutige die Paare dazu, untereinander gleichberechtigt zusammenzuarbeiten.
RF