03.08.2017
Kinder, die Gewalt ausgesetzt sind, haben ein höheres Risiko, fettleibig zu werden. Wissenschaftler aus den USA haben nach einer Erklärung gesucht und einen Zusammenhang zwischen Gewalt und ungesunder Ernährung gefunden.
An den Tagen, an denen Jugendliche Gewalt ausgesetzt gewesen waren, ernährten sie sich ungesünder und fühlten sich an den Tagen danach müder. Dies berichten die Wissenschaftler online im Fachblatt Social Science & Medicine. Zu den ungesunden Ernährungsgewohnheiten zählten Fast Food, wenig Obst und Gemüse sowie zuckerhaltige Softdrinks. Der tägliche Konsum von Limonade sei der stärkste Prognosefaktor für eine Gewichtszunahme in der frühen Pubertät gewesen, so die Forscher. Der Anfang der Pubertät sei ein Schlüsselzeitraum, in dem Essgewohnheiten und Strategien zur Stressbewältigung entwickelt werden. Viele Kinder, besonders solche, die in Gegenden mit geringem Einkommen aufwachsen, erleben Gewalt in ihrem täglichen Leben. Hier sehen die Forscher einen Ansatzpunkt, um der Zunahme von krankhaftem Übergewicht entgegenzuwirken.
Für ihre Arbeit hatten Forscher von der Duke University in den USA Daten von zwei Teenager-Gruppen – eine Risiko-Gruppe in Kalifornien und einer Gruppe von Schülern in North Carolina – mit insgesamt mehr als 500 Jugendlichen gesammelt und analysiert. Unter anderem füllten die Jugendlichen über 30 Tage dreimal täglich einen Fragebogen aus, in dem sie unter anderem dazu befragt wurden, ob sie zu Hause, in der Schule oder in der Nachbarschaft Zeugen körperlicher Auseinandersetzungen geworden waren.
HH