01.08.2012
Rund 1,8 Millionen US-Amerikaner leiden unter Zöliakie, einer Unverträglichkeit gegenüber dem Getreideeiweiß Gluten. Um die 1,4 Millionen wissen jedoch nichts von ihrer Krankheit, stellten US-Forscher jetzt fest. Auch bei uns ist die Dunkelziffer hoch. Lesen Sie hier, wann Sie aufmerksam werden sollten.
Bei Personen, die unter einer Zöliakie, im Erwachsenenalter auch Sprue genannt, leiden, reagiert der Körper auf das Klebereiweiß Gluten. Es ist unter anderem in Weizen, Roggen, Hafer und Gerste enthalten und führt bei Betroffenen durch chronische Entzündungen zu einer krankhaften Veränderung der Dünndarmschleimhaut. Die Aufnahme von Nährstoffen wird dadurch gestört, es kommt zu Vitamin- und Eisenmangel. Die Krankheit kann sich durch Gewichtsverlust, Abgeschlagenheit und Depressionen bemerkbar machen. Häufig treten Durchfälle, Blähungen und Schmerzen im Unterleib auf, sowie Fettstühle. Bei Kindern kann sich die Krankheit auf das Wachstum auswirken. Häufig zeigt sie sich durch einen Blähbauch. Erste Anzeichen treten oft schon bei Säuglingen mit der Umstellung auf Getreidebrei auf.
Einen ersten Hinweis darauf, ob eine Zöliakie vorliegt oder nicht, kann ein Bluttest auf Antikörper liefern. Sicherheit verschafft letztlich jedoch erst eine Gewebeprobe aus dem Dünndarm. Steht die Diagnose, gibt es bisher nur einen Behandlungsweg: Glutenhaltige Nahrungsmittel meiden. Damit müssen Brot, Kuchen und Nudeln aus besagten Getreidesorten vom Speiseplan gestrichen werden. Getreide-Alternativen sind Reis oder Mais, Hirse, Buchweizen, Amaranth oder Quinoa. Auch in vielen Fertigprodukten ist Gluten enthalten, zum Beispiel können Wurst, Fruchtjoghurt oder Schokolade das Klebereiweiß enthalten. Wichtig ist daher ein Blick auf die Zutatenliste und das Etikett.
Bei ihrer Analyse fanden die US-Forscher im Übrigen auch heraus, dass sich 1,6 Millionen Menschen in den USA glutenfrei ernähren, ohne dass eine Zöliakie diagnostiziert wurde. Die Wissenschaftler raten, sich vor einer solch drastischen Ernährungsumstellung testen zu lassen.
HH