15.11.2011
Die Forscher untersuchten das Erbgut von Influenza-A-Viren aus den Jahren 2003 bis 2006, die in Australien, Europa, Japan, New York, Neuseeland, Südostasien und Hongkong zu Grippewellen geführt hatten. Dabei stellten sie fest, dass die Viren nicht ausschließlich von südostasiatischen Viren abstammten, wie ursprünglich angenommen. Die südostasiatischen Städte seien nur Knotenpunkte mit starkem Reiseverkehr, durch die die Viren weltweit verbreitet würden, so die Wissenschaftler. Insbesondere der Flugverkehr würde dazu führen, dass Viren schnell von einem Teil der Welt in einen anderen gelangen.
Dies zeigen auch die genetischen Untersuchungen, bei denen in den in Südostasien vorherrschenden Virusstämmen auch Anteile von Viren nachgewiesen wurden, die aus nicht-tropischen Regionen stammen. Weder die Tropen, noch die nicht-tropischen Regionen konnten dabei als alleinige Quelle aller Grippeviren-Stämme eines Jahres verantwortlich gemacht werden.
Die Erkenntnisse über die Verbreitungswege der Grippeviren sind insbesondere für die Grippe-Vorbeugung wichtig. Zweimal jährlich werden die Grippeviren definiert, von denen man annimmt, dass sie in der kommenden Saison besonders viele Menschen betreffen werden. Gegen diese Grippeviren wird dann ein entsprechender Impfstoff entwickelt – jeweils ein unterschiedlicher für die Nord- und die Südhalbkugel der Erde. Damit diese Impfstrategien Erfolg haben, ist es für die Wissenschaftler von großer Bedeutung, die Verbreitungswege der Viren zu kennen.
KK