26.06.2013
Die Grippeimpfung kann helfen, der Grippe vorzubeugen – und zwar offensichtlich selbst dann, wenn der Impfstoff nicht zum aktuell kursierenden Virenstamm passt. Zu diesem Schluss kommen kanadische Forscher, die den Erfolg von Grippeimpfungen in einem Zeitraum von 40 Jahren betrachtet hatten.
Die Forscher um Dr. Andrea Tricco vom St. Michael’s Hospital im kanadischen Toronto hatten für ihre Studie die vorhandene Literatur durchforstet und Daten von fast 95.000 gesunden Studienteilnehmern zusammengetragen. Besonders interessierten sich die Wissenschaftler für Grippeperioden, bei denen der Impfstoff nicht gut auf die zirkulierenden Stämme abgestimmt war. Sie hatten hierfür zwei, in Kanada gängige Impfstoff-Zusammensetzungen genauer betrachtet. Waren in einer Grippesaison die richtigen Stämme getroffen, schützten beide Impfstoffe in 65 bis 83 Prozent der Fälle vor der Influenza. Stimmten sie nicht mit den kursierenden Stämmen überein, lag die Effektivität immerhin noch bei 52 bis 54 Prozent, berichten die Forscher online im medizinischen Fachjournal BMC Medicine.
Impfungen wirken, indem dem Körper inaktive oder nicht-infektiöse Formen der krankheitsauslösenden Viren verabreicht werden. Der Körper bildet daraufhin Antikörper gegen diese Viren, die dann bei einer Infektion die Erreger sofort bekämpfen. Grippeviren verändern sich jedoch relativ schnell, und es können ganz neue Varianten entstehen. Daher versuchen Wissenschaftler jährlich abzuschätzen, welche Influenza-A- und-B- Virenstämme in der bevorstehenden Grippesaison voraussichtlich im Umlauf sein werden. Darauf wird dann der Grippeimpfstoff für die kommende Herbst/Winter-Saison abgestimmt.
HH