16.11.2017
Dass das Gehirn im Alter schrumpft, ist ein ganz normaler Prozess. Ein britisch-australisches Forscherteam konnte nun jedoch nachweisen, dass Sport dem offenbar entgegenwirkt und dabei hilft, das Gedächtnis zu verbessern und die Hirngesundheit zu erhalten.
Die Wissenschaftler hatten dafür den Einfluss von Ausdauersport auf den Hippocampus, einer Hirnregion, die für das Erinnern und andere Hirnfunktionen wichtig ist, untersucht. In ihrem Review von 14 klinischen Studien mit 737 Teilnehmern zeichnete sich ab, dass Sportarten wie Radfahren, Walken oder Schwimmen zwar keinen Einfluss auf die das Gesamtvolumen des Hippocampus hatten. Allerdings erhöhte sich durch den Ausdauersport die Größe des linken Hippocampus-Bereichs, wie die Forscher der Western Sydney University in Australien und der University of Manchester in Großbritannien im Fachblatt Neuroimage berichten.
Die Gesundheit des Gehirns nehme mit zunehmendem Alter ab, wobei das Gehirn ab dem 40. Lebensjahr bereits um etwa fünf Prozent pro Jahrzehnt schrumpfe, erklären die Wissenschaftler. Beim Sporttreiben werde im Gehirn ein spezieller Stoff freigesetzt, der sogenannte Wachstumsfaktor BDNF (von engl. „brain-derived neurotrophic factor“). Dieser könnte dabei helfen, den altersbedingten Abbau zu verhindern, so Studienautor Joseph Firth. Ihre Daten zeigten, dass der wahre Nutzen von Sport für das Gehirn eher in einer Verlangsamung des Abbaus der Gehirngröße liege, statt in einer Zunahme der Hippocampus-Größe per se. Mit anderen Worten: „Sport ist ein Erhaltungs-Programm für das Gehirn“, so Firth.
HH