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17.04.2024
Zwei Hautärzte haben unabhängig voneinander 72 Hautbefunde beurteilt, die im Zusammenhang mit einer Gürtelrose-Impfung aufgetreten waren. In 25 Proben wurden in einer PCR-Untersuchung Viren gefunden, die Gürtelrose auslösen. Diese waren jedoch vom Wildtyp, d. h. es handelte sich um eine Gürtelrose-Erkrankung, die bei den Betroffenen zufällig zur Zeit der Impfung aufgeflammt ist, als ihr Impfschutz noch nicht komplett aufgebaut war.
Bei 43 Personen schlossen die Hautärzte Gürtelrose aus, hier handelte es sich um andere Hauterkrankungen. Bei vier Personen waren sich die beiden Hautärzte nicht einig, ein dritter stellte einmal Gürtelrose fest, und die anderen drei Befunde konnte auch er nicht klar zuordnen.
Anhand der Ergebnisse folgern die Fachleute des Paul-Ehrlich-Instituts, dass die Hautreaktionen zufällig nach der Impfung aufgetreten sind und nicht von dem Impfstoff verursacht wurden.
Gürtelrose (Herpes Zoster) wird von denselben Viren wie Windpocken verursacht. Bei Menschen, die Windpocken durchmachen, nisten sich die Viren unbemerkt in den Nervenzellen ein, ohne dort Schaden anzurichten. Wenn das Immunsystem im Alter, durch andere Erkrankungen oder durch Medikamente schwächer wird, können die Viren jedoch wieder aktiv werden und Gürtelrose hervorrufen. Dabei kommt es zu schmerzhaften Nervenentzündungen, die auch nach Abklingen des Hautausschlags länger andauern können (postherpetische Neuralgie). Shingrix ist ein Totimpfstoff, der solch eine Reaktivierung der Viren mit großer Wirksamkeit verhindert. Mit ihm können sich Menschen ab 60 und mit einer Grunderkrankung bereits ab 50 Jahren impfen lassen.