20.08.2015
Viele gesunde Freunde zu haben, ist gut für die Seele. Dies lässt sich aus einer britischen Studie herauslesen. Denn wer selbst zu depressiver Stimmung neigt, profitiert von der positiven Stimmung anderer – die eigene schlechte Stimmung steckt jedoch nicht an.
Wie britische Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society B berichten, kann ein Netzwerk von Freunden Teenagern helfen, eine Depression gar nicht erst entstehen zu lassen. Hatten Jugendliche fünf oder mehr psychisch gesunde Freunde, halbierte sich die Wahrscheinlichkeit, dass sie selbst depressiv wurden. Außerdem erholten sich Jugendliche mit zehn stabilen Freunden doppelt so häufig von einer Depression wie Teenager, die nur drei Freunde hatten. Das Gute daran: Während die positive Stimmung der gut gelaunten Freunde offenbar abfärbt, scheint dies für depressive Stimmungen nicht zu gelten.
Damit deute die Studie darauf hin, dass es im Hinblick auf Depressionen gut sei, jede Freundschaft unter Jugendlichen zu fördern, sagt Studienleiter Edward Hill von der University of Warwick. Gesunde Freunde zu haben, könne vor einer Depression schützen. Als Gesellschaft könne es sich daher lohnen, die Entstehung von Freundschaften unter Jugendlichen aktiv zu fördern, zum Beispiel durch Einrichtung von Jugendclubs, sagt Dr. Thomas House, Senior-Autor der Studie. Schon früher habe sich gezeigt, dass soziale Faktoren wie Alleinleben zur Entstehung von Depressionen beitragen können. Soziale Kontakte und Unterstützung haben sich hingegen als hilfreich erwiesen, um sich von einer Depression zu erholen, so die Forscher.
HH