Dr. Karen Zoufal
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02.03.2021
Studien zeigen, dass negative Emotionen wie Wut, Feindseligkeit und Pessimismus mit einem höheren Risiko für Herzerkrankungen und einer schlechteren seelischen Gesundheit verbunden sind. Umgekehrt zeigt eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen, dass Gefühle wie Glück, Optimismus und Dankbarkeit zu einer besseren Gesundheit von Herz und Gehirn führen.
Negative Gefühle wie Wut und Stress aktivieren im Gehirn bestimmte Regionen, die die Freisetzung der Stresshormone Cortisol und Adrenalin steuern. Diese Hormone lassen das Herz schneller schlagen und den Blutdruck ansteigen. Insbesondere für Menschen mit Herzerkrankungen kann das auf lange Sicht zu Problemen führen. Stress erhöht zudem die Entzündungsbereitschaft und hemmt die Immunantwort des Körpers.
Diese biologischen Reaktionen können durch schädliche Verhaltensweisen noch verstärkt werden: „Menschen mit schlechten Bewältigungsmechanismen für Stress schlafen häufig schlecht, haben Essattacken und treiben weniger Sport“, erklärt die Kardiologin Dr. Erin Michos von der Johns Hopkins School of Medicine in Baltimore.
Humor und Optimismus fördern die Gesundheit
Umgekehrt wirkt sich der Abbau von Stress durch positive Gefühle auf das Gehirn aus: Achtsamkeit, Humor und andere Formen der Stressbewältigung können Menschen dabei helfen, gesünder zu bleiben, indem sie die Menge an Stresshormonen reduzieren. Bei Frauen hält dies auch die Produktion von Östradiol aufrecht, einem Geschlechtshormon, das für die Gehirngesundheit wichtig ist.
„Wohlbefinden ist mehr als das Fehlen von psychischer Belastung. Glück, Optimismus, Dankbarkeit, Achtsamkeit – all dies ist positiv mit der Herzgesundheit verbunden, auch unabhängig von negativen Faktoren“, sagt Michos. Dafür müsse man nicht von Natur aus ein fröhlicher Mensch sein, denn positives Denken, Achtsamkeit und Bewältigungsmechanismen lassen sich bewusst fördern. Auch soziale Unterstützung und körperliche Aktivität helfen, die Stimmung zu verbessern.
Quelle: 10.1161/CIR.0000000000000947