ZOU
|
11.07.2023
Bei 172 Personen im durchschnittlichen Alter von 67 Jahren wurde im Abstand von vier Jahren das Volumen des Hippocampus gemessen. Dabei handelt es sich um den Teil des Gehirns, der für die Gedächtnisbildung von Bedeutung ist. Dabei stellte sich heraus, dass es einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Zähne und dem Schweregrad von Zahnfleischerkrankungen mit Veränderungen des Hirnvolumens im Hippocampus gab: Bei Menschen mit leichter Zahnfleischerkrankung und wenigen verbleibenden Zähnen schrumpfte das Gehirn im linken Hippocampus schneller, ebenso bei Menschen mit schwerer Zahnfleischerkrankung, die noch mehrere Zähne hatten. Bei Personen mit leichter Zahnfleischerkrankung entsprach der Verlust eines Zahnes umgerechnet einer Gehirnalterung von fast einem Jahr, bei Menschen mit schwerer Zahnfleischerkrankung sogar von 1,3 Jahren.
„Zahnverlust und Zahnfleischerkrankungen, also Entzündungen des Gewebes um die Zähne herum, die zu Zahnfleischschwund und Lockerung der Zähne führen können, sind weit verbreitet. Daher ist ein möglicher Zusammenhang mit Demenz unglaublich wichtig“, sagte Dr. Satoshi Yamaguchi von der Tohoku-Universität in Sendai. „Unsere Studie ergab, dass diese Erkrankungen möglicherweise eine Rolle für die Gesundheit des Gehirnbereichs spielen, der das Denken und das Gedächtnis steuert. Dies gibt Menschen einen weiteren Grund, besser auf ihre Zähne zu achten und das Fortschreiten einer Zahnfleischerkrankung durch regelmäßige Zahnarztbesuche zu kontrollieren.“
Quelle: DOI 10.1212/WNL.0000000000207579