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Harnwegsinfekt: Forscher arbeiten an einer neuen Impfung

Dr. Karen Zoufal  |  04.03.2021

Harnwegsinfekte sind nicht nur schmerzhaft, sondern manchmal auch schwer loszuwerden. US-Forscher verfolgen nun eine neue Impfstrategie, mit der die Erreger von Harnwegsinfektionen an Ort und Stelle bekämpft werden sollen.

Frau, sitzt auf einem Bett und hält ihre Hände gegen den Unterleib.
Vor allem Frauen leiden häufiger unter Harnwegsinfekten. Ihnen könnte eine vorbeugende Impfung helfen, die direkt in die Blase verabreicht wird.

Einige Frauen leiden immer wieder unter Harnwegsinfekten, die mit Antibiotika behandelt werden müssen. Forscher haben nun eine vorbeugende Impfung entwickelt, der direkt in die Harnblase verabreicht wird. Dort, am Ort des Geschehens, hilft der Impfstoff nicht nur, Bakterien effektiv zu bekämpfen, sondern auch langfristig neue Infektionen zu verhindern. Die Ergebnisse der Studie sind im Fachmagazin „Proceedings der National Academy of Sciences“ veröffentlicht.  

Diese neue Strategie führt dazu, dass die Immunantwort direkt am Ort des Geschehens aktiviert wird. Das Forschungsteam hatte nämlich in Tierversuchen beobachtet, dass bei Mäusen mit Blasenentzündungen viele Reparaturzellen in die Harnblase wandern, um das beschädigte Gewebe zu heilen, aber nur wenige Immunzellen, die die Angreifer abwehren. Das führt dazu, dass nach dem Abklingen der Infektion häufig einige Bakterien in der Blase weiterleben, die erneut Infektionen auslösen.

Durch die Impfung direkt in der Harnblase werden Abwehrzellen angelockt, die Bakterien effektiv bekämpfen und gänzlich beseitigen. „Obwohl mehrere Impfstoffe gegen Harnwegsinfektionen in klinischen Studien untersucht wurden, waren diese bislang nur begrenzt erfolgreich“, sagte Prof. Dr. Soman Abraham von der Duke University in North Carolina. „Unsere Studie beschreibt das Potenzial eines hochwirksamen Blasenimpfstoffs, der nicht nur restliche Bakterien ausrotten, sondern auch zukünftige Infektionen verhindern kann.“ Bis der Impfstoff auf den Markt kommt, sind jedoch noch weitere Studien notwendig.

Quelle: 10.1073/pnas.2026461118

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