10.04.2012
Bei der Entscheidung, ob und wann man heiratet, Kinder bekommt oder sich scheiden lässt, hat nicht nur die Liebe ein Wörtchen mitzureden. Offensichtlich zählt dabei unbewusst für viele Menschen auch, wie lange sie ihre eigene Lebensspanne einschätzen. Das haben Forscher der Queen´s Universität in Kingston, Kanada, anhand statistischer Daten herausgefunden.
Die Theorie: Je länger man glaubt zu leben, desto mehr Zeit wird man zum Beispiel in die Ausbildung investieren. Wenn man dagegen meint, die eigene Lebenserwartung sei eher gering, wird man voraussichtlich früher heiraten und Kinder kriegen. Auch bleibt man wahrscheinlich eher mit dem Partner zusammen, mit dem man gerade liiert ist, als sich scheiden zu lassen.
"Die Lebenserwartung könnte die treibende Kraft hinter all diesen wichtigen Entscheidungen sein", sagt der Mathematiker Dr. Daniel Krupp. Für seine Arbeit, die von der Fachzeitschrift Archives of Sexual Behaviour vorab im Internet veröffentlicht wurde, wertete der Wissenschaftler statistische Bevölkerungsdaten Kanadas aus, mit denen er diese These untermauert.
Natürlich ist es unmöglich, genau zu wissen, wie lange man lebt. Doch es gibt bestimmte Faktoren, die unbewusst die Meinung darüber beeinflussen, wie hoch jemand seine Lebenserwartung einschätzt. Zum Beispiel: Wie gesund ist man selbst? Hat man eine riskante Arbeit? Sind die Großeltern noch am Leben? Welche Krankheitsgeschichten gibt es in der Familie?
hh