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02.02.2024
Obwohl sie die zweithäufigste Todesursache bei Frauen darstellen, werden Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei ihnen unterschätzt. Das liegt daran, dass sie aufgrund der Hormone etwa zehn Jahre später auftreten als bei Männern. Es gelten aber dieselben Risikofaktoren, und Vorbeugung ist am besten schon vor den Wechseljahren ratsam.
In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel, was das Risiko für Bluthochdruck verdoppelt. Gleichzeitig steigt der Testosteronspiegel, was mehr Bauchfett begünstigt und das Abnehmen schwer macht. Dazu kommen häufig Ängste und Schlafstörungen, die ebenfalls den Blutdruck in die Höhe treiben können. Kardiologin Prof. Dr. med. Christiane Tiefenbacher, Vorstandsmitglied der Deutschen Herzstiftung, empfiehlt deshalb, dass Frauen regelmäßig ihren Blutdruck messen (lassen) sollten. Bluthochdruck ist aber nicht nur ab den Wechseljahren ein Thema: Bei Einnahme der Pille oder in der Schwangerschaft kann er ebenfalls zum Problem werden.
Etwa die Hälfte der Frauen zwischen 45 und 55 hat Schlafstörungen. Diese können den Stoffwechsel und infolgedessen auch die Herzgesundheit in Mitleidenschaft ziehen. „Frauen mit Schlafproblemen sollten diese nicht auf ihren dicht gedrängten Alltag mit Beruf und Familie schieben, sondern bei ihrer Ärztin oder ihrem Arzt direkt ansprechen“, rät Tiefenbacher.
Sie empfiehlt außerdem, spätestens ab 40 regelmäßig den Vorsorge-Checkup wahrzunehmen, der ab dem Alter von 35 Jahren alle drei Jahre von der Krankenkasse übernommen wird. Dabei werden u. a. Blutzucker, Cholesterinwert und Blutdruck gemessen. Zudem lassen sich in Ultraschalluntersuchungen Gefäßverkalkungen nachweisen, und ein EKG liefert Hinweise auf die Herzfunktion.