24.06.2020
Die Alopecia areata ist ein entzündlich bedingter Haarausfall an meist kreisrunden oder ovalen Bereichen der Kopfhaut. Koreanische Wissenschaftler haben sich die Frage gestellt, ob diese chronische Entzündung auch Effekte auf das Herz-Kreislauf-System hat. Im Fachblatt „JAMA Dermatology“ schildern sie, dass bei sehr lange währender Erkrankung das Risiko für einen Herzinfarkt um mehr als das Vierfache anstieg.
In den ersten Jahren nach der Diagnose der Alopecia areata war das Risiko für einen Herzinfarkt bei den Betroffenen deutlich niedriger als bei Personen einer Vergleichsgruppe. Im Laufe der Jahre stieg es jedoch an, und nach acht bis zehn Jahren Krankheitsdauer „überholten“ die Patienten mit Alopecia areata die Kontrollpersonen: Das Risiko für einen akuten Herzinfarkt war bei ihnen dann im Vergleich um 37 Prozent höher. Nach zehn bis zwölf Jahren war die Wahrscheinlichkeit für einen Herzinfarkt sogar mehr als viermal so hoch wie bei Personen ohne kreisrunden Haarausfall.
Langanhaltendes Krankheitsgeschehen ist riskant
Aufgrund dieser Ergebnisse raten die Wissenschaftler dazu, dass Personen mit Alopecia areata, die seit vielen Jahren erkrankt sind, besonders auf Risikofaktoren wie Rauchen, einen hohen Cholesterinspiegel oder Bluthochdruck achten und diese behandeln lassen sollten.
Für ihre Analyse hatten die Forscher Daten der koreanischen Krankenversicherung verwendet und über 200.000 Patienten mit Alopecia areata mit 4,5 Millionen Kontrollpersonen verglichen. Dabei wurden auch vorliegende Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen berücksichtigt.
ZOU