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18.01.2022
Nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung kann es selbst bei einem leichten Verlauf zu Spätfolgen am Herzen kommen. Eine aktuelle Studie aus Kanada kam nun zu dem Ergebnis, dass sich bei knapp einem von fünf Erkrankten Anzeichen einer Entzündung im Herzen zeigten, diese aber bald zurückgingen.
Bei acht von 47 Personen, die etwa zwei Monate zuvor an Covid-19 erkrankt waren, fanden Radiologen in Herzscans Hinweise auf Entzündungen. Die Hälfte von denjenigen mit auffälligen Herzbefunden hatte zudem Bluthochdruck. Die Personen hatten die Covid-19-Erkrankung überwiegend zu Hause auskuriert (85 Prozent), neun Prozent waren im Krankenhaus auf einer normalen und sechs Prozent auf einer Intensivstation behandelt worden.
Für die 17 Prozent der Genesenen, bei denen sich Hinweise auf Entzündungen des Herzens fanden, gab es jedoch positive Nachrichten: Weitere zwei Monate später hatten sich die anfangs auffälligen Befunde bei allen normalisiert, die Entzündungen schienen also von selbst auszuheilen. Die Forscher folgern daraus, dass die Befunde nicht das Ergebnis bereits bestehender Herzerkrankungen waren, sondern mit der Covid-19-Infektion zusammenhingen.
Verallgemeinern lassen sich diese Ergebnisse jedoch nicht, denn mit 47 Patienten war die untersuchte Gruppe relativ klein, und eine Vergleichsgruppe fehlte. Dennoch sind die Autoren der Studie optimistisch, dass sich Auffälligkeiten am Herzen nach Covid-19 bei den meisten Patienten von selbst wieder normalisieren. Andere Studien kamen in der Vergangenheit zu unterschiedlichen Ergebnissen in dieser Frage: Manche geben Entwarnung, andere finden bei einem Großteil der Patienten Auffälligkeiten am Herzen.
Quelle: DOI 10.1001/jamacardio.2021.5505