02.09.2014
Rauchen schadet dem Herzen – und zwar schon sehr früh, wie zwei Studien belegen. So ist das Rauchen für einen großen Teil von Herzinfarkten unter 55 Jahren verantwortlich und seine schädliche Auswirkung auf die Gefäße sogar schon bei jugendlichen Rauchern nachweisbar, wie aus einer Mitteilung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) hervorgeht.
"Unseren Daten zufolge ist Rauchen der wichtigste Risikofaktor für einen frühen Myokardinfarkt", sagte Professor Heinz P. Theres von der Charité Berlin auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in Barcelona. In der aktuellen Auswertung von Daten aus dem Berliner Herzinfarktregister habe sich gezeigt, dass mehr als drei Viertel der Menschen, die bereits vor ihrem 55. Lebensjahr einen Herzinfarkt erlitten, Raucher waren. Dies habe sich in den vergangenen 15 Jahren nicht geändert. Die Forscher hatten hierfür Daten von insgesamt mehr als 6.000 Herzinfarkt-Patienten aus dem seit 1999 bestehenden Berliner Herzinfarkt-Register ausgewertet.
Zu einem erschreckenden Ergebnis kam eine weitere Studie, die auf dem Kongress vorgestellt wurde. In dieser konnten Schweizer Forscher belegen, dass sich Rauchen sogar schon bei Jugendlichen schädlich auf die Gefäße auswirken kann. Die Forscher hatten bei Jugendlichen den Blutdruck sowie andere Faktoren, die einen Hinweis auf die Gefäßfunktion geben, gemessen. In der Untersuchung habe sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen Rauchen und einer Beeinträchtigung der Gefäßfunktion gezeigt. Diese Veränderungen, die durch aktives Rauchen verursacht werden, seien unabhängig davon, ob die Eltern rauchen oder nicht, so Dr. Julia Dratva vom Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut in Basel. Ihre Daten deuten darauf hin, dass sich jugendliches Rauchen langfristig auf die Gefäßgesundheit auswirken könnte. "Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer frühen Prävention von Rauchen in Kindheit und Jugend", sagt Dratva.
DGK/HH