03.09.2013
In sozial benachteiligten Stadtteilen gibt es deutlich mehr Herzinfarkte als in sozial privilegierteren Bezirken. Das zeigt eine Auswertung der Daten aus dem Bremer Herzinfarktregister, die auf dem Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Amsterdam präsentiert wurde.
In den Teilen von Bremen mit dem niedrigsten Sozialstatus ereigneten sich 66 Herzinfarkte pro 100.000 Einwohner, in den sozial stärksten Gegenden betrug dieses Verhältnis 47 pro 100.000 Einwohner. Die Infarkt-Patienten aus den sozial schwächsten Bezirken waren mit durchschnittlich 62 Jahren deutlich jünger als die sozial besser gestellten Patienten (67 Jahre). Das Risiko innerhalb eines Jahres nach dem Infarkt zu versterben, war in den sozial schwächeren Stadtteilen höher. Eine Erklärung dafür könnten die erhöhten Herz-Kreislauf-Risikofaktoren in den Stadtvierteln mit dem geringsten Sozialstatus sein: Hier lag der Anteil der Raucher bei 51 Prozent gegenüber 36 Prozent in den "besten" Stadtvierteln der Analyse. Zudem waren die Einwohner häufiger übergewichtig (26 gegenüber 17 Prozent).
Die Bremer Forschergruppe hatte für ihre Analyse der Daten des Bremer Herzinfarktregisters die Stadteile nach dem sogenannten Allgemeinen Bremer Benachteiligungsindex (BI) und der Einkommensstatistik der Stadtteile in vier Gruppen eingeteilt. Der BI berücksichtigt Kriterien wie Arbeitslosigkeit oder Beschäftigung, Migrationshintergrund, Schulbildung, Kriminalität, Wahlbeteiligung oder Geschlecht und Alter der Bevölkerung.
RF