27.05.2013
Besteht bei Patienten mit unklaren Herzbeschwerden ein Herzinfarktrisiko oder nicht? Mithilfe einer ambulanten Untersuchung, der sogenannten Myokardszintigrafie, können Mediziner diese Frage beantworten - und eine genaue Voraussage für die nächsten Jahre treffen.
Wie der Berufsverband Deutscher Nuklearmediziner (BDN) in einer Pressemitteilung sagt, ist die Gefahr eines Herzinfarktes mit 99-prozentiger Sicherheit für mindestens fünf Jahre ausgeschlossen, wenn bei der Myokardszintigrafie keine Durchblutungsstörung des Herzens nachweisbar ist. Das ließ sich in einer Studie an der Universität Kopenhagen belegen. Es gibt jedoch Ausnahmen, bei denen die Vorhersage nicht so verlässlich ist: Dazu zählten Menschen über 75 Jahre, Patienten, die bereits wegen einer koronaren Herzkrankheit in Behandlung waren, und möglicherweise auch Diabetiker, sagte Privatdozent Dr. Detlef Moka vom BDN.
Bei der Myokardszintigrafie spritzen Ärzte dem Patienten nach einem Belastungstest auf dem Ergometer eine radioaktive Substanz. Der Herzmuskel speichert das Mittel vorübergehend, was sich mit einer speziellen Kamera verfolgen lässt. Die Bilder zeigen, ob alle Bereiche des Herzmuskels ausreichend mit Blut versorgt werden. "Mangelhafte Durchblutung weist auf verengte Herzkranzgefäße und auf ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt hin", so Moka.
Bei der Myokardszintigrafie handelt sich dabei um eine Kassenleistung. Die Strahlenbelastung dabei ist dem BDN zufolge vergleichsweise gering, sie entspricht einer CT-Untersuchung des Oberkörpers. Das radioaktive Kontrastmittel scheidet der Körper nach wenigen Stunden mit dem Urin und dem Stuhl wieder aus.
SS/RF/PZ