05.08.2016
Bis zum 15. Lebensjahr hat etwa jedes zehnte Kind eine Herzmuskelentzündung durchgemacht. Diese verläuft in 80 bis 90 Prozent der Fälle mild und wird unter Umständen gar nicht bemerkt. Etwa 3500 Kinder und Jugendliche erkranken pro Jahr in Deutschland allerdings so schwer, dass sie stationär behandelt werden müssen.
Eltern sollten daher über Anzeichen einer <link>Herzmuskelentzündung (Myokarditis) Bescheid wissen, mahnt die Deutsche Herzstiftung in einer Pressemitteilung. Die ersten Symptome sind häufig auffallende Müdigkeit, Leistungsschwäche und Fieber. Da die Beschwerden oft denen eines grippalen Infekts ähneln, wird eine Herzmuskelentzündung häufig nicht erkannt. Wenn starkes Herzklopfen und Schmerzen in der Herzgegend hinzukommen, liegt der Verdacht auf eine Myokarditis nah. Die Krankheit entsteht, wenn bei einem Virusinfekt der Atemwege oder des Verdauungstrakts die Erreger auch den Herzmuskel befallen. Das ist bei etwa 5 bis 10 Prozent aller Virusinfektionen der Fall. Meist verläuft eine Myokarditis ohne Symptome und heilt ohne Behandlung komplett aus. Es kann aber auch zu schweren Verläufen kommen mit Herzschwäche, Atemnot und Herzrhythmusstörungen bis hin zum plötzlichen Herztod.
Eine Myokarditis wird etwa in jedem dritten Fall chronisch. Dann bildet sich Narbengewebe im Herzmuskel und es kann in der Folge zu Herzrhythmusstörungen und einer eingeschränkten Pumpleistung kommen. Um das zu vermeiden, müssen sich Patienten mit einer akuten Infektion körperlich schonen. Auch nach einer überstandenen Myokarditis ist für sie Sport mindestens sechs Wochen lang tabu. Die Deutsche Herzstiftung informiert in einem neuen Ratgeber „Herzmuskelentzündung – eine oft unterschätzte Erkrankung des Herzens“ über die Myokarditis. Dieser kann bei der Deutschen Herzstiftung telefonisch (069 – 955 128 400) oder per E-Mail (bestellung@herzstiftung.de) angefordert werden.
am/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK