Bei Menschen, deren Herz ständig zu viel Druck erzeugt, blockiert die Medizin die Gaspedale des Herzens mit so genannten Beta-Rezeptoren-Blockern. Der erste Beta-Blocker, das Propranolol, kam im Jahr 1960 auf den Markt und wird auch heute noch eingesetzt. Heute existiert noch eine Reihe weiterer Betablocker.
Die Beta-Blocker lassen das Herz weniger kräftig schlagen, so dass ein hoher Blutdruck sinkt. »Das Herz arbeitet im Schongang«, sagen die Experten.
Durch die schonende Arbeitsweise verbraucht der Herzmuskel außerdem weniger Sauerstoff. Die Arzneistoffe werden deshalb auch bei Angina pectoris, der Brustenge, eingesetzt. Denn die schmerzhaften Anfälle treten gerade dann auf, wenn es dem Herzen an Sauerstoff mangelt. Zudem kommen sie bei Herzinsuffizienz zur Anwendung, also bei einer zu geringen Herzleistung. Früher glaubte man, dem schwachen Herzen zu schaden, wenn es durch Medikamente gebremst würde. Studien zeigten jedoch, dass einige Betablocker die Sterblichkeit von Patienten mit Herzinsuffizienz verringern.
Die verschreibungspflichtigen Beta-Blocker werden meist als Tabletten, Filmtabletten oder Kapseln eingenommen. Da die Arzneistoffe bei einem Glaukom den erhöhten Augeninnendruck senken, stehen sie außerdem in Form von Augentropfen zur Verfügung.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit muss der Arzt entscheiden, ob Betablocker genommen werden dürfen. Auch Asthma-Patienten sollten dies sehr genau mit dem Arzt absprechen. Denn über eine weitere Sorte von Beta-Rezeptoren stellt der Körper die Bronchien eng. Da die Wirkstoffe unter Umständen auch die Bronchien-Rezeptoren besetzen können, drohen daher Erstickungsanfälle. Bei Patienten, die Blutzucker-senkende Arzneimittel einnehmen, kann durch die Arzneistoffe der Zuckerspiegel stärker abfallen. Hände weg auch von Betablockern, die Sie unter der Hand von Freunden angeboten bekommen, um Lampenfieber zu bekämpfen. Mit Arzneimitteln, die auf das Herz wirken, sollte man niemals Experimente machen.